Das BO auf der Insel Norderney

„Leinen los“ hieß es am Freitagmorgen, den 18.09.09 für das Blasorchester. Auf große Fahrt ging es für die knapp 40 Musikerinnen und Musiker ab dem Marktplatz Drevenack. Nachdem das Gepäck in Bus und Beiwagen verstaut war, legten wir um 8 Uhr ab. Unser „Fahrzeug-Führer“ Paul Brändel schaukelte uns sicher im Bus der „Königsblauen Schermbecker“ Richtung Norden, während unser Beiwagen, der mit unseren Instrumenten und Kleidersäcken bepackt war, von Martin Gehrke gesteuert wurde. Außerdem waren noch ein paar „Familienkutschen“ mit uns auf dem Weg zur Fähre nach Norddeich, denn da wir mittlerweile einige Orchesterehen und -kinder im BO zu verzeichnen haben, durften diese natürlich bei unserem Ausflug nicht fehlen.

Da auf der Stecke Richtung Norden/Norddeich (A31) lediglich eine einzige Raststätte – Ems-Vechte – zu einer längeren Ver- und Entsorgungspause einlädt, mussten wir diese Möglichkeit sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg ausnutzen.
Eigentlich war geplant, die Frisia-Fähre um 12 Uhr zu nehmen, doch (leider) waren wir dafür ein kleines bisschen zu spät, obwohl unser Fahrer Paul schon extra 4 Stunden Fahrt eingeplant hatte! Aber kein Problem – wir hatten ja Zeit und beschlossen daher, die nächste Fähre um 13:30 Uhr zu nehmen und uns zwischenzeitlich an ein paar Fischbuden aufzuhalten. Glücklicherweise war an diesem Wochenende auf „der Insel“ aber ein Reit-Spring-Tunier, so dass diverse Gäste – auch tierische – übersetzen wollten und daher auch Zwischenfähren eingesetzt wurden. Also haben wir schnell unser Gepäck aus dem Bus in unseren Beiwagen gepackt, unser Handgepäck geschnappt und sind um 13:10 Uhr auf die Fähre gegangen bzw. unsere „Familienkutschen“ sind auf die Fähre gefahren, da auch Kinderwagen, Reisebettchen und diverse Sandspielzeuge mit auf die Insel mussten.
Bei allerschönstem Sonnenschein konnten wir es auf dem Außendeck sehr gut aushalten. Das erste friesische Bier schmeckte hier auch schon gar nicht mehr so herb. Der Geruch von Nordseeduft und das Geschrei von Möwen ließen uns wissen, dass wir unser Ziel bald erreicht haben würden.

Nach einer Dreiviertelstunde Überfahrt waren wir nun endlich auf Norderney! Nun erwartete uns ein kleiner Fußmarsch von ca. 3 km, der bei unseren Marscherfahrungen keinerlei Probleme bedeutete. Zum Glück wurde unser Gepäck ja per Beiwagen zu unserer Unterkunft gebracht. Am Schullandheim des Märkischen Kreises angekommen, luden wir zunächst unser Gepäck aus und verteilten uns auf unsere Zimmer. Danach stellten wir ganz schnell fest, wie nah unsere Unterkunft am Meer gelegen war und der erste Ausflug zum Wasser war angetreten. Doch selbstverständlich hatten wir nicht vergessen, was wir sind: ein Orchester! Und deshalb hieß es um halb fünf: öffentliche Probe auf dem Vorplatz des Schullandheims! Es war wirklich erstaunlich, welche Anziehungskraft wir auslösten. Viele der vorbeigehenden Strandbesucher blieben stehen, verweilten für ein paar Musikstücke und spendeten kräftigen Applaus. Gegen 18 Uhr beendete Ferdi dann unsere Probe und es gab Abendessen im Schullandheim. Anschließend war Zeit zur freien Verfügung und alle hatten die Gelegenheit die Insel zu erkunden.

Am Samstagmorgen war Strand angesagt! Nach dem Frühstück trafen wir uns am Strand und konnten schon wieder die Sonne genießen! Einige von uns – auch die Kleineren – ließen Drachen steigen, obwohl der Wind noch etwas zu wünschen übrig ließ. Andere – auch die Größeren – bauten die größte Sandburg der Welt mit integrierter Muschelschatzkammer.

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Kurz vor 11 Uhr rief unserer „Sonnenanbeter“ Ferdi dann zur zweiten öffentlichen Orchesterprobe auf. Bis zum Mittagessen spielten wir dann nochmals – sehr zur Begeisterung der Zuhörer, die rein zufällig vorbeikamen, stehen blieben, nun auch tanzten und vor allem klatschten – Musik aus unserer „grünen“ Mappe. Es ging sogar ein Hut rum, in dem die Zuhörer einen kleinen Obolus für die fleißigen Musikerinnen und Musiker sammelten. Unsere größten Fans aber waren unsere selbst-mitgebrachten:

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Am Samstagnachmittag hatten wir nochmals Gelegenheit die Insel zu erkunden. Manche trieb es an und ins Wasser, einige gingen in der City bummeln oder relaxten in der Sonne.

Um 16 Uhr machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg vom Schullandheim zum Rosengarten, von wo aus unsere Inselrundfahrt losging. Unser Orgateam hatte für uns eine Bimmelbahnfahrt über die Insel organisiert. So bekamen wir dann auch ein paar andere Ecken von Norderney zu sehen, die wir zu Fuß bestimmt nicht zu sehen bekommen hätten. So konnten wir uns u.a. den Wasserturm, den Sportboothafen, den Leuchtturm, den „Ballermann von Norderney“, den Hundefriedhof, die einzige Windmühle auf den ostfriesischen Inseln, den Flugplatz und so manche Düne ansehen.

Zurück im Schullandheim war der Abend nach dem Abendessen wieder zur freien Verfügung. Die „Cocktailschmiede“, der „Riffkieker“, das „Köpi“ und der „Fury Club“ waren an diesem Wochenende für uns die angesagtesten Schuppen.

Am Sonntagmorgen hieß es nach dem Frühstück die Instrumente auf unseren Beiwagen zu packen und uns per pedes auf den Weg Richtung Kurhaus zu begeben, denn für 11:15 Uhr waren wir als Attraktion in der Konzertmuschel angekündigt. Da bereits etwa eine halbe Stunde vorher schon fast alle Sitzplätze besetzt waren und die ersten Gäste schon erwartungsvoll fragten, wann es denn endlich losgehen würde, begannen wir unser Konzert schon um 11 Uhr. Das von Ferdi ausgesuchte und von uns gespielte Programm kam bei den Zuhörerinnen und Zuhörern sehr gut an. Mit einer kleinen Verschnaufpause spielten wir bis 12:30 Uhr zur Unterhaltung der Besucher. Nach einem bunt gemischten Konzertprogramm verabschiedeten wir uns musikalisch mit „Alte Kameraden“, „Bis bald, auf Wiedersehen“ und dem „Glück-auf-Marsch“, wobei bei letzterem vor allem unsere Gesangeinlage das Publikum begeisterte.

Nachdem wir unser Equipment wieder abgebaut und alles verladen hatten, ging es zurück zum Schullandheim zum Mittagessen. Der Sonntagnachmittag und -abend war dann nochmals zur freien Verfügung, so dass jeder beliebig auswählen konnte, was unternommen wird. Einige nutzten die an diesem Tag optimaleren Windverhältnisse für ihre Drachen aus, andere gingen shoppen, ruhten sich von den anstrengenden Vortagen aus oder erkundeten mit einem Gokart die Insel.

Leider mussten wir am Montagmorgen schon wieder unsere Taschen packen und Abschied von der schönen Nordseeinsel nehmen. Die „Busgruppe“ verließ um 12:00 Uhr die Insel, der Rest kam früher oder später auch von der Insel hinunter. Gestärkt mit ein paar Lachs- oder Bismarckbrötchen ging es dann mit dem „Cityliner“ und Frank Brändel am Steuer zurück nach Drevenack. Gegen 17:30 Uhr liefen wir wieder am Marktplatz in Drevenack ein und hatten ein paar tolle Tage mit Musik und viel Spaß hinter uns. Schiff ahoi!

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