Ein Genuss für die Ohren

Dass Militärmusiker auch anderes als Märsche zu Gehör bringen, bewies das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr am 20.05.08 in der Stadthalle Dinslaken. Das JBO Drevenack hatte das 72-köpfige symphonische Blasorchester aus Hilden zu einem Benefizkonzert eingeladen. Der Reinerlös soll der Jugendförderung im Jugendblasorchester zugute kommen.
Das Konzert war zugleich die Examensprüfung für den Dirigenten unseres Jugendorchesters, Tobias Terhardt: Das Konzert bildete den Abschluss seiner Ausbildung zum Kapellmeister und Musikoffizier im Militärmusikdienst der Bundeswehr. Er hatte die musikalische Leitung des Abends, führte selber durch das Programm und hatte mit den jungen Soldaten ein buntes Konzertprogramm zusammengestellt.
Die Begrüßung des gastierenden Orchesters und der Konzertbesucher erfolgte durch unseren Vorsitzenden, Frank Streuer. Danach richtete der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister der Gemeinde Hünxe, Hermann Hansen, ausdrücklich ein paar kurze Worte an das Publikum, da seiner Meinung nach, an diesem Abend die Musik im Mittelpunkt stehen sollte. Bürgermeister Hansen lobte die Jugendarbeit im Jugendblasorchester und insbesondere das Engagement des Dirigenten Tobias Terhardt.
Nach den Begrüßungsworten wurde das Konzert mit dem Parademarsch Nr. 1 eröffnet. Spätestens nach dem zweiten Musikstück wurde dem Publikum klar, dass ein erstklassiges Orchester auf der Bühne Platz genommen hatte und sich der Kauf der Eintrittskarte gelohnt hatte. Mit der Ouvertüre zur Oper „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner hatte Leutnant Terhardt ein klassisches Stück gewählt, bei dem Gewitter und Sturm wie in der Originalfassung merklich durch das Orchester fegten. Das vorgetragene Werk „Abschied der Slawin“ zeichnete sich durch seine faszinierende Verbindung von elastischer Kraft und verhaltener Weichheit aus.

Ein ganz besonderes Highlight des Konzertabends war die Solodarbietung zu „Pantomine“. Der Feldwebel Alexander Wurz spielte auf seinem Tenorhorn und stellte mit seinem Solo sowohl die lyrische sowie die technische Seite des Instrumentes in hervorragender Weise heraus.

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Mit den Armenischen Tänzen stellte das Bundeswehr-Orchester die Vielschichtigkeit im Klang der einzelnen Register unter Beweis. Nach der Pause ging es in einem eher beschwingten und unterhaltsamen zweiten Teil der musikalischen Darbietungen weiter. Die Melodien aus dem Musikal „A Chorus Line“ ließen das Publikum zwangsläufig mitwippen. Der Arrangeur des Musikstückes, Jörg Murschinski, hatte ebenfalls den Weg nach Dinslaken gefunden, um sich die Darbietung seines Werkes anzuhören.
Ein audiovisuelles Erlebnis wurde bei der berühmten Filmmusik aus „Das Boot“ geboten, wo zu den Melodien Filmsequenzen auf einer Leinwand präsentiert wurden.
„The Best of Earth, Wind & Fire“ machte sichtlich auch den Musikern auf der Bühne Spaß und die modernen Hits verleiteten zum Mitschwingen.
Der amerikanische Sousa-Marsch „The Washington Post“ rundete das offizielle Konzertprogramm ab.
Nach ausgiebigem Applaus und Standing Ovations durfte als Zugabe der Radetzky-Marsch nicht fehlen.
Das begeisterte Publikum klatschte zum Dank für den musikalischen Genuss, den sie an diesem Abend erleben durften.

Mit dem Marsch „Kameraden auf See“ verabschiedete sich das Ausbildungsmusikkorps mit gesanglichen Einlagen und Dirigent Tobias Terhardt erklärte die Zugabe als kleinen Gruß an das Marinemusikkorps Wilhelmshaven, wo er ab Juni als stellvertretender Chef und Musikoffizier eingesetzt wird.

Wir gratulieren unserem Dirigenten Tobias zu dem überaus gelungenen Konzert und wünschen ihm für seine berufliche Zukunft alles Gute!

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Presseberichte:
WAZ Oberhausen vom 17.05.2008 Dirigent in Uniform
NRZ, Dinslaken vom 17.05.2008
NRZ, Dinslaken vom 24.05.2008
NRZ Dinslaken vom 24.05.2008 Stark, nicht nur beim Marsch
Rheinische Post vom 24.05.2008 Blasmusik bringt Stimmung ins Boot

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