Blasorchester Drevenack on Tour (Vogtland)

Samstag 30.09.2006:

Mitten in der Nacht, um 4 Uhr, sollte es zu unserer Orchesterfahrt losgehen. Als Frank mit dem Bus um die Ecke bog, dachten wir, dass noch ein 2. Orchester mitreisen würde. Er kam mit einem Doppelstock mit 78 Sitzplätzen, wo wir doch nur ca. 30 Musiker waren. Aber so war es sehr bequem, denn jeder hatte mehr als 2,5 Plätze im Bus für sich.

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Nachdem das Gepäck verstaut, war starteten wir Richtung Oberhausen um unseren Dirigenten abzuholen. Nach ca.200m Fahrt fiel uns aber auf, dass wir auch noch einen weiteren Musiker vergessen hatten, der offensichtlich verschlafen hatte. Schnell bemerkte ein aufmerksamer Musiker, dass wir von einem PKW mit Kennzeichen WES-S… verfolgt wurden, und es stellte sich heraus, dass dieser Wagen zu Carsten gehörte. Also stieg er jetzt auch zu und es ging endlich los in Richtung Vogtland.
Für die nächsten 3 Stunden herrschte im Bus Stille, denn es wurde erst einmal der fehlende Schlaf nachgeholt – Schließlich kamen ja einige direkt von einer Geburtstagsfeier.
In der Nähe von Kassel gab es dann auf einer Raststätte ein ausgiebiges Frühstück.

Anschließend ging es unter fachkundigen Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten am Straßenrand immer weiter Richtung Süd-Osten. Bei Jena gab es dann das 1.Mal auf dieser Fahrt Fleisch!
Jens hatte organisiert, dass der Imbiss Maua (eine ehemalige Straßenbahn) extra für uns einen Grill angeschmissen hat. So bekamen wir die ersten echten „Brätel oder Roster“ (Gegrilltes Steak oder Thüringer Rostbratwurst)

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Gegen 14.30Uhr erreichten wir die Nähe unseres Ziels und mussten feststellen, dass die Zufahrt zur Jugendherberge wegen einer Baustelle gesperrt war. Freundlicherweise fuhr uns die Herbergsmutter einen Teil des Gepäcks zur Herberge. Den Rest sollten wir mit einem Fußmarsch von ca. 500m, nach Aussage von Jens zur Herberge bringen. An dieser Stelle wurde der Begriff Vogtlandmeile geboren, denn jeder merkte schnell, dass 500m etwas untertrieben waren.

Während die meisten zur Herberge wanderten vollbrachte Frank die Glanzleistung die 500 Vogtlandmeilen mit dem Doppelstock rückwärts zur Jugendherberge zu fahren. Nachdem er unter 5 Baumkronen hergefahren ist, musste er aber kurz vor dem Ziel feststellen, dass es nicht mehr weiter ging. Aber trotzdem Hut ab vor dieser Fahrleistung nach bereits 600 abgerissenen Kilometern.
Nachdem die Zimmer bezogen wurden probten wir erst einmal für unser Konzert. Anschließend gab es Abendessen und danach hatten wir Zeit zur freien Verfügung.
Während einige zu Fuß die Gegend erkundeten und sich anschließend am Lagerfeuer niederließen, gingen andere im Dorf zum Bowlen. Beim Bowlen stellten wir fest, dass man es auch sehr kompliziert machen kann um eine Bestellung aufzunehmen. Es war zwar nicht so einfach das gewünschte Getränk zu bekommen, aber am Ende ist keiner verdurstet.

Sonntag 01.10.2006:

Nach einen guten Frühstück ging es gegen 9 Uhr wieder mit einem Fußmarsch Richtung Bus los. Heute wollten wir unser Programm mit der Sommerrodelbahn Klingental starten. Auf dem Weg dorthin machten wir eine kleine Pause in Oelsnitz, damit unser „Reiseleiter“ Jens seiner Mutter einen Kurzbesuch abstatten konnte. Von jetzt an wurde bei Mutter Klebert immer gehupt, was uns einen Kuchen für die Heimreise einbrachte. (Herzlichen Dank dafür, er hat sehr gut geschmeckt) Leider spielte bei der Rodelbahn der Wettergott nicht so ganz mit. Also fuhren wir weiter zur Aschbergschanze nach Klingental. Hier konnten wir unsere DSV Adler beim Sommertraining Skispringen sehen. (Martin Schmidt, Michael Uhrmann, Georg Spät, Michael Neumeyer)

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Anschließend sollte es zum Mittagessen zum Gasthaus „Jugelsburg“ gehen. Auch hier konnte unser Bus das Ziel mal wieder nicht erreichen, da eine Brücke zu niedrig war. Also hieß es wieder wandern. Diesmal allerdings noch mit dem Zusatz nicht nur 500 Vogtlandmeilen geradeaus, sondern auch noch steil bergauf. Ganz sportliche Musiker waren der Meinung, dass joggen und ab und zu eine Pause einlegen eine bessere Methode zur Bewältigung des Anstieges sei als nur so hoch zu laufen. Das können wir aber leider nicht bestätigen.

Nach dem steilen Anstieg gab es dann aber als Belohnung wieder reichlich Fleisch mit Original Vogtländischen Klösen.

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Ab 16 Uhr stand dann unser Auftritt beim „Singenden Wirt“ in Taltitz auf dem Programm. Wir spielten als Vorgruppe für die Weltbekannte Sängerin Monika Martin aus Österreich.
Wie immer bei Orchesterfahrten diente der Bus als fahrende Umkleidekabine, um auch pünktlich beim großen Auftritt zu sein.
Einige Musiker ließen sich so von der Musik mitreißen, dass sie sogar ein Tänzchen wagten oder sich die CD kauften.

Andere richteten sofort nach Ankunft in der Jugendherberge einen Monika Martin Gedenkschrein ein.

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Zurück in der Jugendherberge gab es dann mal wieder frisch gegrilltes Fleisch. Anschließend wurde noch mal das Lagerfeuer wieder entzündet. In Gemütlicher Runde wurden Spiele wie „ich packe meinen Koffer“(..Hut, Sonne, Lutscher..), oder „Flunkieball“ gespielt. Pünktlich um 24 Uhr ging das Feuer dann aber auch wieder aus.

Später in der Nacht wollen dann einige noch Geräusche eines Tretbootes auf der Talsperre gehört haben. Es wird gemunkelt, dass dort zu später Stunde noch Bootsrundfahrten angeboten wurden.

Montag 02.10.2006:

Heute begann der Tag trotz kurzer Nacht noch eine Stunde früher. Wir machten uns nach dem Frühstück auf in Richtung Markneuenkirchen. Dort besichtigten wir die Firma „Voigt“, die Blechblasinstrumente herstellt. Selbst für unsere Holzbläser war es mal sehr interessant zu sehen wie Blechblasinstrumente eigentlich entstehen. Auch selbst Handanlegen war angesagt, um mal zu spüren wie ein Schalltrichter gebogen wird.

Nachdem wir uns dann noch kurz im Ausstellungsraum der Firma Voigt umgeschaut haben, ging es weiter zum Musikinstrumentenmusem Markneuenkirchen. Natürlich war auch der Weg hierhin wieder mal mit einer kleinen Wanderung verbunden, aber wir wissen ja mittlerweile auch gut was Vogtlandmeilen sind. Im Museum gab es vom größten Akkordeon bis zur kleinsten Trompete alles zu sehen, was das Herz eines jeden Musikers höher schlagen lässt. Selbst Instrumente die komplett aus Streichhölzern hergestellt und auch bespielbar waren konnte man bewundern, genau wie den größten jemals gefertigten Tubaschallbecher.

Nach dem Museumsbesuch gab es ein wenig Freizeit um die Stadt zu erkunden oder mal wieder ein bisschen Fleisch zu sich zu nehmen, bevor wir uns dann auf den Weg nach Tschechien machten.
Auch hierbei gab es ein kleines Problem. Da hatte doch eine Musikerin ihren Personalausweis vergessen. Aber gegen eine kleine Gebühr bekam sie an der Grenze einen Ersatz ausgestellt und weiter ging die Fahrt.
Direkt nach der Grenze besuchten wir einen der typischen Märkte in Tschechien, wo einem so allerlei Zeug aufgequatscht wird. Vor allem Zigaretten haben hier einen großen Absatz.
Beim Kauf sollte man nur beachten, dass man auf jeden Fall handeln sollte (die Preis pro Stange lagen zwischen 8 und16 €). Außerdem riechen sie so als ob Zitat eines Rauchers: „Gerade ein LKW abbrennt“.
Nachdem alle gekauften Waren im Bus verstaut waren ging unsere Fahrt weiter Richtung Marienbad, einem sehr bekannten Kurort. Hier schauten wir uns als erstes die Kolonaden mit dem bekannten Wasserspiel an.

Da wir bis zur Weiterfahrt zum Abendessen noch ein bisschen Zeit hatten schlenderten wir noch ein wenig durch die Altstadt und sammelten die Eindrücke.
Gegen 19 Uhr kehrten wir dann in die Brauerei Chadovar zum Essen ein. Das Restaurant befindet sich in einem Gewölbekeller unter der Brauerei und ist nur zu empfehlen. Auch an den Preisen könnten sich Deutsche Gastwirte mal ein Beispiel nehmen, denn wo bekommt man hierzulande für ca.10 € Essen und auch noch Getränke dazu?

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Gut gestärkt ging es dann wieder zurück zur Jugendherberge. Während der Fahrt konnten wir unseren Dirigenten von unserem 7-Stimmigen Gesang überzeugen – aber bis zur Bühnenreife müssen wir noch etwas daran üben.

Dienstag 03.10.2006:

Nach dem Frühstück und Kofferpacken stand als erstes wie jeden Morgen wieder unsere Wanderung zum Bus auf dem Plan. Pünktlich um 10 Uhr starteten wir dann unsere Heimreise.
Eigentlich sollte bei einem Stopp in Weimar noch ein kleines Platzkonzert stattfinden, das viel aber Aufgrund der schlechten Witterung leider aus.
So hatten wir Zeit uns die Goethe und Schillerstadt anzuschauen, oder beim Italiener was gutes zu Essen.

Goethe-Schillerdenkmal

Anschließend ging es dann wieder in den Bus und immer weiter Richtung Heimat. Nicht zu vergessen, das es jetzt an der Zeit war sämtliche Vorräte von Äpfeln, Kastanien, Eiern, Kuchen, usw. noch an die Frau oder den Mann zu bringen.

Am Ende der Fahrt kann man nur sagen es war eine super Runde Sache und sie wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. (wir haben jetzt ja auch gelernt wozu man einen Salzstreuer so alles brauchen kann)
Ein ganz großes Lob und vielen Dank an Jens. Du hast die Fahrt wirklich gut vorbereitet und warst ein super Reiseleiter.
Ein Dank gilt aber auch noch Frank, der uns wie immer sicher durch die Gegend gefahren hat.

Wir freuen uns schon alle auf die nächste Fahrt wenn es wieder heißt:

BO DREVENACK on TOUR

Weitere Fotos von der Vogtlandreise des Blasorchesters unter:
www.bo-fotos.rollenbeck.de

Pressebericht RP

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